Um ein Grad hat sich die Erde nach NASA-Berechnungen erwärmt. Berechnungen der Universität Berkeley zufolge sind es sogar 1,3 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Stoppt man diese Erwärmung nicht, da sind sich Hunderte Expert*innen des Weltklimarats IPCC einig, führt das zu starkem Leid bei Menschen und Natur.
Der Temperatur-Monitor soll einen groben Eindruck vermitteln, wie „normal“ das Wetter gerade ist. Durch den langjährigen Vergleich ergibt sich ein klimatischer Trend. Den zeigt obige Grafik. Sie zeigt stets für den aktuellen Monat alle vorherigen Vergleichsmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und lässt sich auf Durchschnittstemperaturen umschalten.
War der Monat in einem Jahr wärmer als der langjährige Durchschnitt, ist er rot. War der Vergleichsmonat kälter, ist er blau. Je länger der Balken, desto höher die Abweichung. Über die Jahre häufen sich die roten Monate. Die Abweichung wird stärker. Es wird langfristig immer häufiger immer heißer.
Im Worst-Case-Szenario der Berechnungen betrüge der durchschnittliche Temperaturanstieg im Jahr 2100 über sechs Grad. In Berlin wäre es damit heißer als heute in Madrid. Schon heute liegt die Erderwärmung in Deutschland laut Berkeley bei 2,3 Grad. Das liegt daran, dass Landgebiete sich etwa doppelt so schnell erwärmen wie der globale Mittelwert, der logischerweise zu 70 Prozent aus Meerestemperaturen berechnet wird.
Eine Folge einer immer heißer werdenden Welt ist Wassermangel. Der führt zu Dürre im Boden. In Deutschland könnte das in Zukunft zum Problem werden, vor allem für Landwirt*innen, die immer schlechtere Ernten einfahren.
Wer die Hauptverursacher von Emissionen sind, unterscheidet sich global extrem. Allen voran: die westlichen Industrienationen. Ihr Pro-Kopf-CO₂-Ausstoß übersteigt den Ausstoß afrikanischer Staaten in der Regel um ein Vielfaches. Vor allem im historischen Vergleich fallen westliche Staaten durch einen überproportionalen Ausstoß von CO₂ auf.
Die Klimaschulden der westlichen Länder steigen immer weiter. Vor Jahren warnten Experten bereits, dass diese nur noch durch negative CO₂-Emissionen, etwa Landumwandlungen oder neue Technologien, die CO₂ aus der Atmosphäre holen, bezahlt werden können.
Der Globale Klima-Risiko-Index zeigt, wie stark Länder von Wetterextremen wie Überschwemmungen, Stürmen, Hitzewellen du Überschwemmungen bereits jetzt betroffen sind. Hier steigt das Risiko bei fortschreitendem Klima. Viele afrikanische Staaten, aber auch einige Länder Europas sind durch die Klimakrise besonders verwundbar.
Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre steigt seit Jahren nicht nur, sondern steigt immer schneller an. Hinzu kommen weitere Klimagase wie Methan oder Lachgas, die den Klimawandel beschleunigen. CO₂ wird vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt.
Das Ansteigen der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre bleibt nicht folgenlos. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ist die globale Durchschnittstemperatur bereits etwa 1-1,3 Grad Celsius angestiegen. Wie man die Steigerung berechnet, hängt davon ab, wie lange der Zeitraum ist, über den man mittelt. Die obere Grafik zeigt das sehr gut: Während die Werte pro Monat stark schwanken, zeigen die Mittelwerte pro Jahr bereits eine deutlichere Tendenz. Ab belastbarsten zeit sich der Trend zeigt in Zeitspannen von 30 Jahren, die zur Differenzierung von Wetter und Klima verwendet werden. Seit den 1920er Jahren ist zwischen den 30-Jahres-Intervallen ein kontinuierlicher Temperaturanstieg zu beobachten: Das ist nicht mehr Wetter, sondern Klimawandel.
Die historischen Daten zu Wetter in Deutschland sowie die Wettervorhersagen stammen vom Deutschen Wetterdienst. Daten zur globalen Erderwärmung stammen von (NASA) oder (Berkeley).
Monatliche Temperaturdurchschnittswerte vergleicht man mit sogenannten klimatologischen Referenzperioden. Sie sollen ermöglichen, aktuelle Witterungszustände sowie Klimazustände eines Landes oder einer Region zu beschreiben. Außerdem können sie langfristige Entwicklungen des Klimas einordnen. Ist das Klima stabil, so reicht für all diese Zwecke eine Referenzperiode.
Da das Klima aber aufgrund des menschengemachten Klimawandels einen klaren Trend aufweist, gibt es verschiedene Referenzperioden, die verwendet werden.
So kann man Wetterveränderungen mit dem langjährigen Mittel aller Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vergleichen. In unserer obigen Grafik werden alle Vorjahresmonate seit Beginn der Aufzeichnungen verwendet. Das ist eine vergleichsweise positive Darstellung. Denn der Zeitraum von 1991 bis 2020 ist schon vom Klimawandel betroffen. Also fließen schon viele sehr warme Jahre in den Durchschnitt mit ein.
Beschreibt man Temperaturveränderungen wie die globale Erderwärmung, wird nach Empfehlung des IPCC die vorindustrielle Zeit als Referenzraum herangezogen. Die geht für Klimaberechnungen laut IPCC von 1850 bis 1900. Mit diesem Referenzzeitraum lässt sich bestimmen, ob das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Abkommens noch einzuhalten ist, in dem vom vorindustriellen Temperaturniveau gesprochen wird. In Deutschland beginnt diese Referenz erst 1881 mit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) empfiehlt dafür Zeiträume von 30 Jahren, um natürliche Veränderungen im Wetter rausrechnen zu können. Meistens werden dafür nach WMO-Empfehlung die Jahre von 1969 bis 1990 herangezogen. Sie werden für langfristige Betrachtung von Klimaentwicklung verwendet.
Um aktuelle Wetterveränderungen zu bewerten, nutzen Meteorologen außerdem einen Vergleich mit den Jahren 1991 bis 2020. Betrachtetet man Temperaturabweichungen mit diesem Vergleich, so erscheinen fast alle Jahre zu kühl, auch Jahre, in denen es vergleichsweise warm war.
Die monatlichen Durchschnittswerte der Temperaturen berechnet der Deutsche Wetterdienst und veröffentlicht diese jeweils zum 2.Tag des Folgemonats. Die Rohdaten stammen von rund 500 Wetterstationen in ganz Deutschland. Mit Hilfe eines speziell berechneten Rasters werden die gemessenen Werte gewichtet und der Durchschnitt erstellt, der dann auf der Seite des DWD
Für Vergleichswerte angefangener Monate greifen wir auf eigene Berechnungen zurück. Dazu nutzen wir die gemeldeten Tagestemperaturen der Wetterstationen in Deutschland. Diese werden gemittelt und zusammenaddiert.
Bei den Temperaturvorhersagen mitteln wir die Vorhersagen des DWD für alle Stationen in Deutschland. Verwendet wird die letzte Datenveröffentlichung am Vortag, die Temperaturen für alle 24 Stunden des Tages enthält.
Die Darstellungsweisen und Datenanalysen in diesem Artikel stützen sich auf die jahrelange Debatte um die Darstellung von klimatischen Veränderungen zurück. Besonders einflussreich für unsere Arbeit waren die Warming Stripes, die ursprünglich von dem Klimatologen Ed Hawkins entwickelt wurden. Weitere relevante Inspirationsquellen für dieses Projekt waren der Klima-Monitor der Süddeutschen Zeitung, die Klimazentrale der Stuttgarter Zeitung und besonders der nutzerzentrierte Ansatz hinter dem Interactive Ist das noch Wetter oder schon Klimawandel? von dem WDR-Angebot Quarks. Wir danken allen Forschenden, Journos und Wetterdiensten für diese fantastische Vorarbeit ohne die solche Artikel nicht möglich wären.